Geschichte eines Wespennestes

Im Jahr 2024 hatte unsere NABU-Kollegin Karin das große Glück, ein Wespennest der Mittleren Wespe von der Entstehung bis zur Auflösung des Volkes zu beobachten. Es war direkt am Fenstersturz des Wohnzimerfnsters entstanden, so dass es sehr gut zu beobachten war.

04.Mai 2024

Seit etwa einer Woche baurt diese Königin der Mittleren Wespe an ihrem Nest am Haus unserer NABU-Kollegin Karin. Die mittleren Wespen sind recht friedfertige Tiere und die einzigen heimischen Wespen, die freihängende Nester bauen, die sogar regenfest seind. Sie sind nach der europäischen und der asiatischen Hornisse die drittgrößte in Deutschland vorkommende soziale Faltenwespe.

13. Mai 2024

Mittlerweile sieht man schon Fortschritte beim Nestbau unserer Königin. Es hat jetzt einen Durchmesser von 7 cm. Die Mittlere Wespe verwendet  überwiegend frisches Holz vorwiegend von Pappeln. Das Holz von lebenden Bäumen hat den Vorteil, wasserfester zu sein. Die ersten Arbeiterinnen werden etwa Ende Mai schlüpfen und dann den weiteren Nestbau übernehmen.

28.Mai 2024

Unsere Königing sieht man jetzt nur noch selten. Sie baut nicht mehr weiter am Nest, sondern scheint sich um den Nachwuch zu kümmern. Die Arbeiterinnen der Mittleren Wespe sind sehr uneinheitlich gefärbt. Durch unterschiedliche Temperaturen in den verschiedenen Bereichen des Nestes varrieren die Farben von rötlich-gelb bis fast schwarz  Durch den Blick von unsten in den Eongang kann man den Aufbau der verschiedenene Schichten bereits erkennen.

1. Juni 2024

Nun sind die ersten Arbeiterinnen im Nest unterwegs und sie haben es gleich umgebaur. Der Eingang ist deutlich vergrößert, so dasss mehrere Wespen gleichzeitig ein- und ausfliegen können. Im Augenblick sind es ca. 5 erwachsene Tiere und das Nest ist ca 8 vm groß. Die maximale Volkstärke der Mittleren Wespe beträgt in der  Regel 300-500 Tiere. Das Nest kann noch bis zu einer Größe von 30 cm Durchmesser erreichen.

 

22. Juni 2024

Im Teamwork geht es jetzt schnell voran. Täglich arbeiten mehrere Wespen am Nestbau, während andere ein- und ausfliegen. Es herrscht ein reger Flugverkehr. Das Nest hat schon einen Durchmesser von ca. 12 cm. Selbst wenn man nahe herangeht, verhalten sich die Wespen sehr friedlich und toral entspannt.

27. Juni 2024

Hier sieht man die unterschiedlichen Farbvarianten der15-19 mm großen Arbeiterinnen, die durch unterschiedliche Nesttemperaturen währen der Entwicklung entstehen. Das Nest ist mittlerweile 16 cm groß und wird ständig erweitert.  Zur Aufzucht der Brut wird tierisches Eiweß benötigt. Die Mittlere Wespe bevorzugt hier verschiedenen Fliegenarten und Stechmücken. Diese werden nach der Erbeutung in zerlegtem und zerkautem Zustand als Fleischbrei an die Larven verfüttert.

14. Juli

Am Morgen haben wir das Wespennest halb zertstört vorgefunden. Auf den Bildern sieht man den Zustand  vorher und nachher. Der Angreifer war den Spuren nach zu urteilen ein Marder oder ein Waschbär.

15. Juli 2024

Reparatur in Rekordzeit! Innerhalb nur eines Tages die Außenwände des Nestes weitestgehend wieder hergestellt.. Durch Aufstellen einer Wildkamera konnten wir sehen, dass sich sowohl eine Hauskatze als auch ein Marder für das Nest interessiert haben. Da wir den Blumenkasten darunter entfernt hatten, kamen sie jedoch nicht mehr an das Nest heran.

19. Juli 2024

Heute sind die Jungköniginnen und die Drohnen der Mittleren Wespe ausgeflogen.


Die Königinnen (rechtes Bild) erkennt man an ihrer Größe und der deutlich anderen Färbung. Sie sehen den Arbeiterinnen der Hornissen sehr ähnlich. 

 

Die Drohnen (linkes Bild) sehen den eigenen Arbeiterinnen ähnlich, haben aber ein deutlich längeres Hinterteil.


Während die Königinnen das Nest sehr schnell verlassen haben, hielten sich die Drohnen noch eine Weile im Aussenbereich etwas versteckt am Rand auf.

13.September 2024

 

Nach dem Auszug der Jungkönniginnen Ende Juli war es lange Zeit sehr ruhig im Wespennest, aber es flogen immer noch einige Wespen aus und ein. Nun ist das Ende dieses Volkes erreicht. Die letzten Wespen hängen tot am Eingang.

Nach dem Abnehmen des Nestes haben wir die Hinterwand vorsichtig entfernt, um den inneren  Aufbau des Nestes zu sehen.

 

Übrigens ließen sich sämtliche Spuren am Haus leicht entfernen.