Die Ortsgruppe blickt auf eine über 40jährige Geschichte zurück. Ihre Gründung lässt sich auf das Jahr 1981 zurückführen, damals als Ausgliederung im DBV (Deutscher Bund für Vogelschutz).
Das Ziel lag bereits damals darin, die Natur in und um Reinfeld zu erhalten und die Menschen auf den Wert von Natur aufmerksam zu machen und für deren Schutz zu gewinnen. In den frühen 1980er Jahren gab es z.B. Bestrebungen, den Herrenteich für den Segel- und Surfsport zugänglich zu machen. Zum Schutz von Brut- und Laichplätze am Herrenteich konnte das verhindert werden.
Damals wurde auch damit begonnen, Grundstücke zu kaufen und im Sinne der Förderung von Natur und Artenvielfalt zu bewirtschaften. Mit dem Wissen, auf offene Ohren in der Bevölkerung zu stoßen und tatkräftige MitstreiterInnen gewinnen zu können, schlossen sich Lobbyarbeit und das Verfassen von Stellungnahmen als Träger öffentlicher Belange an.
Mitte der 1990er Jahre unter der damaligen Vorsitzenden Sabine Reichle konnten durch ihr Engagement mehr Artenschutzprojekte gefördert werden. Es wurden Wasservogelzählungen initiiert und das Feuchtgebietsprojekt Struckteich in Zarpen ins Leben gerufen. Sie gründete eine Reinfelder Gruppe der Naturschutzjugend, die es bis heute gibt. Dort haben Kinder und Jugendliche die Möglichkeit sich mit der Natur und Naturschutzthemen zu beschäftigen. Zu den Aktionen gehörten Nistkastenaktionen, das Pflanzen von Schwarzpappeln auf Flächen an der Trave, Kartierung der Störche und das Bewirtschaften eines Erlenbruchs. Die NaJu-Gruppe ist bis heute ein wichtiges Element in unserer Arbeit, inzwischen seit mehr als 10 Jahren unter Leitung von Eike Hilbert und mit finanzieller Unterstützung der Gladigau-Stiftung.
Im Jahr 1999 wurde das Naturschutzgebiet Oberer Herrenteich ausgewiesen und wird seit 2000 vom der Ortsgruppe des Nabu Reinfeld-Nordstormarn betreut.
In den 2000er Jahren kam das Thema Großvogelschutz (Seeadler, Kraniche) auf die Agenda. Seither werden diverse Horste und Nistplätze betreut und das Brutverhalten dokumentiert.
Mit dem Fledermausprojekt kam ein wichtiger Teil der heutigen Arbeit der Ortsgruppe hinzu. Der Nabu kaufte alte Bunker im Heidekamper Wohld und baute sie zu Winterquartieren für Fledermäuse um. In den Wäldern der Försterei Fohlenkoppel werden über 150 Fledermauskästen jährlich gewartet und die Nutzung durch verschiedene Fledermausarten erfasst und statistisch ausgewertet, um den Bestand zu kontrollieren. Seit den späten 2000ern engagiert sich der Nabu Reinfeld-Nordstormarn in Kooperation mit der Matthias-Claudius-Schule und mit finanzieller Unterstützung der Gladigau-Stiftung für das Thema Fledermäuse an der Matthias-Claudius-Schule in Reinfeld. Neben dem normalen Unterricht erfahren alle Kindern der dritten Klassen im Rahmen von Fledermauskastenbau und Nachtwanderungen mit Detektoren einen Einblick in diese spannende Welt. In der Fledermausambulanz kümmert sich unser Mitglied Eva Apelt um Fundtiere.
Die Ortsgruppe hat gemeinsam mit der Stadt Reinfeld und der Jägerschaft den Naturlehrpfad rund um den Herrenteich angelegt.